Bewertung:  / 10
SchwachSuper 

Zum Ende des vergangenen Jahres herrschte noch Zuversicht. Was die ersten Tage im neuen Jahr dann passierte, wollte niemand so recht wahrhaben. Doch der Januar zeigt sich unversöhnlich und schickte die Aktienmärkte auf eine für Januar ungewöhnliche Talfahrt. Der DAX verlor in der Spitze 12,58% und notierte am 20. Januar sogar unter dem Jahresschluss von 2014. Am Ende blieben 8,80% Minus für das deutsche Aktienbarometer - kein Jahresauftakt, den man sich wünschen würde.

Schlimmer war allerdings der Januar 2008, als der DAX am 22. Januar bereits um 18,99% gefallen war. Am Monatsende stand ein Minus von 13,80% zu Buche. Die Empfehlung, nach solch einem solchen Desaster "günstig" einzusteigen, wäre keine gute gewesen, denn bis zum 06. März 2009 verlor der DAX weitere 46,49%. Doch was wären seinerzeit die Alternativen gewesen? Mit langweiligen (bonitätsstarken) Staatsanleihen wäre das Dilemma seinerzeit lösbar gewesen. Es dauerte immerhin bis 2011, ehe manche Top-Bonität als zweitklassig entlarvt wurde. Aber selbst auf dem Geldmarktkonto hätte man bequem 4% erwirtschaftet. Es war allerdings - wie wir heute wissen - bestimmt keine Anlage für die Ewigkeit. Offene Immobilienfonds erfreuten sich großer Beliebtheit. Wie sich jedoch schon bald herausstellte, waren hier die Verluste teilweise höher als im Aktienmarkt ... und sie waren irreversibel. Wie wäre es denn auch seinerzeit schon mit einem guten Mix erfolgreicher vermögensverwaltender Fonds gewesen? Wir hören schon die Antwort: Die Fonds, die damals gut waren, haben doch früher oder später allesamt versagt. Nun ...

Die nebenstehende Grafik zeigt den DAX von Februar 2008 bis zum Tiefststand am 06.03.2009. Bei den zehn Fonds, die ebenfalls eingeblendet sind, handelt es sich ausnahmslos um Fonds, die wir seinerzeit bereits auf unserer Empfehlungsliste führten (zwei der Fonds stellten wir erst im Laufe des Jahres 2008 vor). Alle zehn Fonds stehen auch aktuell noch auf der Empfehlungsliste, die unserem Fonds-Newsletter "VV-Basis" (Probe-Abonnement anfordern) zugrunde liegt.

Kein Wunder, dass Morningstar am 19.03.2009 folgendes schrieb: "Fonds, die sich während der Krise einigermaßen halten konnten, haben oft eines gemeinsam: Die Fondsmanager hatten in erheblichem Umfang in Kasse und andere defensive Anlagen umgeschichtet. Das Lob von Anlegern und Medien ist ihnen nach einem katastrophalen Börsenjahr wie 2008 sicher. Ein Aktienmanager, der "lediglich" seine Benchmark schlug, aber voll investiert geblieben ist, erntet oft Unverständnis oder bestenfalls ein müdes Lächeln. -33% statt-35%? Das ist den meisten Investoren wenig Trost."

Zu Recht wird nun angemerkt werden, dass Fondsmanager seinerzeit eben noch hohe Zinserträge kassieren konnten, um - mehr oder weniger gefahrlos - gute Ergebnisse zu erzielen. Dem halten wir entgegen, dass man in der Finanzkrise mit "guten Zinserträgen" ganz fürchterlich Schiffbruch (nämlich Kursverluste) erleiden konnte. Zudem hatten Fondsmanager damals noch keine Strategien zur Verfügung, die Hedgefonds-Manager nutzen konnten. Heutzutage sind diese Strategien (bspw. Long/Short-Strategien) in Publikumsfonds erlaubt. Schaut man sich an - und damit kommen wir zum Thema - warum die "Mehrwertphasen-Strategien" vergleichsweise geringe Drawdowns erlitten haben, so sind es vor allem die alternativen Strategien, die hierfür verantwortlich waren.

Die Empfehlung, nach den aktuellen Drawdowns in die "Mehrwertphasen-Strategien" einzusteigen, verletzt deshalb wohl kaum das staatliche Glücksspielmonopol (was wir für die Aufforderung zum Nachkaufen von Aktienfonds gewiss nicht unterschreiben würden).

Schaut man sich die nackten Zahlen zum Stichtag 31.01.2016 an, so bedarf es schon einer riesig großen rosaroten Brille, um begeistert zu sein. Aber das ist das Wesen der Stichtagsbetrachtung. Wenn beim 12-Monatsergebnis der Januar 2015 mit einem Plus von 1,64% (defensive Strategie) bzw. 3,42% (offensive Strategie) rausfällt und durch ein Minus von 2,25% (defensive Strategie) bzw. 2,92% (offensive Strategie) im Januar 2016 ersetzt wird, dann sieht alles plötzlich ganz anders als noch vor Monatsfrist aus.

Dabei muss man sich vor Augen führen, dass beide Strategien über die 25 Monate seit Start besser performt haben als der DAX - und das natürlich mit stark reduzierter Schwankung und 22,2% (defensive Strategie) bzw. 40,5% (offensive Strategie) des Maximum Drawdowns des DAX. Die Kehrseite der Medaille: Mit Bundeanleihen hätte man - gemessen am REX P - seit Anfang Januar 2014 im Schnitt sage und schreibe 4,31% p.a. verdienen können. Im Nachhinein ein tolles Ergebnis, welches jedoch tatsächlich mit einem erheblichen Risiko behaftet war. Beim Stand des Bund-Futures von mehr als 163 Punkten wäre es natürlich heute noch um ein Mehrfaches risikoreicher, in Bundesanleihen zu investieren. Selbst wenn auf kurze Sicht immer noch Kursgewinne drin sind, so haben doch erste temporäre Schockwellen gezeigt, wie der Schuss auch nach hinten losgehen kann.

Vergleicht man die Entwicklung der beiden Mehrwertphasen-Strategien mit einem Mix aus 50% DAX und 50% REX P (was beileibe nicht die Benchmark der beiden Strategien darstellen soll), so stellt man zumindest fest, dass die Mehrwertphasen-Strategien in Krisenzeiten am Aktienmarkt mit hoher Zuverlässigkeit oberhalb dieses Index-Mix rangieren (graue Fläche). Welche atemberaubenden Berg- und Talfahrten der DAX in Relation hierzu vollführt, zeigt sich immer dann, wenn die rote Fläche den graugefärbten Index-Mix über- bzw. die Nulllinie unterbietet.

Auch in Relation zu manchem Megaseller darf man wohl mit der bisherigen Entwicklung relativ (natürlich nicht absolut) zufrieden sein. Hier die Entwicklung von fünf Mischfonds mit einem Volumen von mehr als 3 Milliarden Euro seit Anfang letzten Jahres - zum Vergleich: die Mehrwertphasen-Strategie erzielte seit Anfang 2015 ein Plus von 1,77% (defensiv) bzw. 4,16% (offensiv), so dass auch unter Berücksichtigung der maximal denkbaren Kosten ein besseres Ergebnis bleibt als bei diesen Fonds, die in Summe immerhin knapp 67 Milliarden Euro (!) verwalten:

So kann man durchaus mit absolut nicht begeisternden Ergebnissen relativ zufrieden sein, denn alles deutet darauf hin, dass die Strategie stimmig ist. Die Fokussierung auf die Verlustbegrenzung im Rahmen der Risikotoleranz des Anlegers ist nachvollziehbar. Alles, was nicht verloren wird, muss zu gegebener Zeit auch nicht erst wieder aufgeholt werden, was letztendlich einen höheren Mehrwertphasen-Anteil zur Folge hat. Genau darauf kommt es uns an.  

Hinweis: Selbstverständlich sind nur die offiziellen Unterlagen (Broschüre, Strategiedepot-Eröffnungsantrag und Preisverzeichnis) maßgeblich und natürlich können aus den bisherigen - ohnehin nur einen relativ kurzen Zeitraum betreffenden - Ergebnissen keinerlei Rückschlüsse auf zukünftige Entwicklungen hergeleitet werden. Diese Information richtet sich - wie unsere gesamte Website - ausschließlich an Investment-Professionals und stellt kein Angebot zur Anlage dar. Die Kosten für die Fonds-Vermögensverwaltung richten sich nach der Art der Umsetzung (Direktdepot oder Policenmantel) und ggfs. der individuellen Servicegebührenvereinbarung mit dem Mandanten.