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Bekanntlich hat HWB sich dem Vergleich der großen Hedgefonds bzgl. der Rückzahlungsquote für die Altanleihen Argentiniens nicht angeschlossen. Dieser Vergleich brachte eine Rückzahlung in Höhe von 70% des Nominalwertes der ausstehenden Altanleihen. Übersetzt auf den "HWB Portfolio Plus" (121543 bzw. A0LFYM) würde diese Quote aktuell eine Anteilspreisminderung von ca. 3% ausmachen.

HWB-Chef Hans-Wilhelm Brand hatte es abgelehnt, sich diesem Vergleich anzuschließen und eine Frist für die Aufnahme weitergehender Verhandlungen gesetzt, da andernfalls von der Möglichkeit der Zwangsvollstreckung der titulierten Ansprüche Gebrauch gemacht werde. Buchstäblich fünf Minuten vor Ablauf dieser Frist ließ Argentinien über die die Verhandlungen führende Anwaltskanzlei bitten, die Zwangsvollstreckung zurückzustellen, da man zunächst noch verhandeln wolle. Soeben erfahren wir, dass die Gespräche der maßgeblichen Anwaltskanzleien beider Seiten für Donnerstag dieser Woche anberaumt sind. Solche Verhandlungen machen nach unserem Dafürhalten natürlich nur Sinn, wenn damit die grundsätzliche Bereitschaft besteht, ein besseres Tilgungsangebot zu unterbreiten. Seitens HWB ließ man uns gegenüber durchblicken, dass man natürlich zu Zugeständnissen bereit sein könne, da die Vollstreckung Zeit und Geld kosten würde. Detailliert wollte sich HWB verständlicherweise nicht äußern. Wir könnten uns aber vorstellen, dass man seitens HWB ein Angebot in der Bandbreite von 80% bis 90% der Forderungen akzeptiert, was den betroffenen HWB-Fonds dann nochmals einen Aufschlag auf den Anteilspreis bringen würde. Zudem könnten die Fonds dann auch wieder für Neukäufe geöffnet werden.

Es zeichnet sich damit offensichtlich ein Ende der viele Jahre dauernden Auseinandersetzung ab. Der Einsatz von Hans-Wilhelm Brand für die Anlegerinteressen dürfte sich auf jeden Fall gelohnt haben, denn Fonds, die dem seinerzeitigen Umtauschangebot Argentiniens zugestimmt haben, mussten herbe Verluste endgültig in Kauf nehmen. Der "HWB Portfolio Plus" hingegen hat in den drei Jahren vor Aussetzung der Anteilsrücknahmen am 16.08.2016 immerhin um 71% zulegen können, was zu einem beträchtlichen Teil auf die Höherbewertung der Altanleihen zurückzuführen war. Hoffen wir, dass nun noch ein nennenswertes "Sahnehäubchen" obendrauf kommt.