Bewertung:  / 1
SchwachSuper 

Gläubiger von Argentinien-Anleihen müssen gleichbehandelt werden. Argentinien wird gleich um fünf Stufen herabgestuft, bekommt aber noch eine Verschnaufpause. Ob die Revision jedoch ein anderes Urteil bringt als bislang, ist fraglich. Dann muss Argentinien entscheiden, ob mann alle Anleihegläubiger bedienen oder erneut in Default gehen will.

Die Märkte rechnen offenbar eher damit, dass Argentinien sich beugen wird, wenn die Revision keinen Erfolg bringt, denn was wir bereits im Blog vom 29.10.2012 vermutet hatten, ist in der vergangenen Woche eingetreten. Die Argentinien-Anleihen im Portfolio der HWB-Fonds wurden um 19% höher bewertet, was sich mit rund 2,4% im Anteilswert des "HWB Portfolio Plus" (A0LFYM) bemerkbar machte. Doch dies kompensierte letztendlich nur in etwa das, was der Fonds im Laufe des Jahres zunächst an Abwertungen der Argentinien-Anleihen in Kauf nehmen musste. Die aktuelle ytd-Performance von etwas über 4% ist nicht üppig, entspricht aber auch nicht dem Image von Mitte 2010 bis Ende 2011, als der Fonds seine Anleger doch ziemlich herb enttäuschte. Es scheint, als ob die konzeptionelle Umstellung zum Beginn dieses Jahres durchaus erste Früchte trägt. Immerhin liegt ein "Carmignac Patrimoine" (A0LFYM) aktuell mit 5,13% Wertzuwachs in diesem Jahr nahezu gleichauf.

Bis Februar 2013 herrscht nun Waffenstillstand, denn erst wenn über die Revision entschieden ist, geht es in die nächste Runde. Sollte es bei dem aktuellen Urteilsspruch, demzufolge die Gläubiger aller Argentinien-Anleihen gleichermaßen bedient werden müssen, bleiben, so muss Argentinien mehr Geld für Zins und Tilgung bereitstellen oder sich für einen erneuten Staatsbankrott entscheiden. Ein Erfolg der Anrufung des Revisionsgerichtes wird allgemein ausgeschlossen. Aber natürlich gilt wie immer: "Sag niemals nie".