Home  >  Blogs  >  Marktinformationen  >  Aktiv versus Passiv: VV-Fonds können den Index derzeit nicht schlagen
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SchwachSuper 

Wenn ein Mischfonds langfristig jeweils zwei Drittel eines Aufwärtstrends der Aktien- und Rentenmärkte mitnimmt, jedoch nur ein Drittel des Abwärtstrends, dann wird er in einem länger anhaltenden Aufwärtstrend den entsprechenden Vergleichsindices zwangsläufig unterlegen sein. Was also soll die ständige Diskussion darum, dass Manager vermögensverwaltender Fonds ihren Index nicht schlagen können?

Die Konsequenz aus solchen Diskussionen kann doch nur sein, dass unbedarfte Anleger, die dies lesen, vor und während einer Krise keine VV-Fonds im Depot haben. Stattdessen nehmen sie nun mit Indexfonds die Marktverluste in voller Höhe mit. Nach der Krise (wie nach der Finanzkrise ja bestens nachzuvollziehen) erfahren sie von den einschlägigen Medien, dass VV-Fonds ja deutlich besser waren. Natürlich, denn sie bremsen die MArktverluste in der Krise ja deutlich aus. Nun wechselt der Anleger wieder, um die anschließende Hausse nur zu zwei Drittel mitzumachen? Wie dumm!

Was ist nun die Konsequenz? Ständig in passiven - und kostengünstigen - ETF-Depots oder lieber ständig in vermögensverwaltenden Fonds investiert bleiben? Der Backtest bis ins Jahr 2000 zurück zeigt deutlich, dass man mit zwei Drittel des Anstiegs und einem Drittel des Drawdowns am besten gefahren wäre (grüne Linie in der Grafik). Hierbei wurden (auf Jahresbasis) jeweilszwei Drittel des Aktienmarkt-Plus und eine Drittel des Verlustes in negativen Jahren berücksichtigt. Zum Vergleich sei angemerkt, dass bspw. der "Carmignac Patrimoine" im Betrachtungszeitraum auf einen Wert von 275% gestiegen ist.

Nun haben Backtests bekanntermaßen wenig Verbindliches für die Zukunft. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass der 50:50-Mix der beiden globalen Indices in der Vergangenheit wesentlich von der häufig inversen Korrelation zwischen Aktien und Anleihen profitierte. Die guten Ergebnisse des JPM Global Government Bond-Index dürften jedoch für längere Zeit nicht wiederholbar sein, weshalb sich die Fans von passiven Depots künftig eher auf höhere Drawdowns und schlechtere Ergebnisse als in der Vergangenheit einstellen sollten.

Falls Sie von Kunden/Interessenten in solche Diskussionen verwickelt werden, so können Sie bspw. die aktuelle Klartext-Kolumne von Jürgen Dumschat (zum Download) einsetzen. Die aktuelle Ausgabe von "Mein Geld" erscheint am 09.November.